Beim Kurs im Kinder- und Jugendtreff Setze in Arnstadt sprayt Sarah Klupsch einen Totenkopf mit Rose. Die Skizze hat sie selbst entworfen.

Arnstadt   Fünf Jugendliche lernen Straßenkunst in Theorie und Praxis im Kinder- und Jugendtreff Setze. Nächste Veranstaltung am 15. August.

Schon an dem kleinen Eingangstor des Kinder- und Jugendtreffs Setze steigt dem Besucher am Donnerstagnachmittag der typische Geruch der Sprühfarbe in die Nase. „Das ist Aerosol, das Treibgas der Dosen“, erläutert Golo Todorov wenig später den latenten Marzipangeruch. Zusammen mit Max Henning verraten die erfahrenen Graffiti-Künstler gerade fünf Jugendlichen die Geheimnisse des Sprayens.

„Wir wollen die Jugendlichen kreativ fördern“, sagt Jörg Kaps, Mitarbeiter der Stadtjugendpflege, der die Idee zum Graffiti-Workshop hatte. „Heute Morgen gab es eine Einführung, dann waren wir an den legalen Wänden“, sagt er und meint die Wände des ehemaligen Kohlebunkers am Dornheimer Berg, die für das Graffiti-Sprayen freigegeben wurden. „Danach haben wir Skizzen vorbereitet.“

Nun stehen die Kinder vor einer aus schwarzer Plastikplane abgespannten Test-Wand. Max Henning erklärt die Caps, die Sprühkappen. „Die einen geben einen dünnen, die anderen einen dicken Strahl“, gibt er den Kindern mit auf den Weg, bevor sie selbstständig die Skizzen auf die Wand bringen.

Die 13-jährige Sarah Klupsch hat die Skizze – einen Totenkopf mit Rose – selbst entworfen. „Generell zeichne ich gerne Totenköpfe“, sagt sie und stellt ihr Können prompt an der Wand unter Beweis. „Nein, Graffiti habe ich vorher noch nie gesprüht“, sagt sie. Doch es gehe leicht von der Hand.

Die Kunst am Sprayen sei es, die Farben geschickt zu kombinieren und die Perspektive zu wahren, sagt Max Henning. Gerade wenn das Gemälde groß ist, sei es schwer, den Blick für das Ganze zu behalten. Er verweist auf ein großes Graffiti an der Wand des Jugendtreffs. „Die sah vorher einfach schlimm aus“, erinnert sich Jörg Kaps. Deswegen habe er die beiden Sprayer gebeten, die Wand zu bemalen. Nun zieren zwei Hände das Mauerwerk, die an Michelangelos „Die Geburt Adams“ erinnern.

Nächster Graffiti-Workshop: 15. August. Kosten: 10 Euro, Tel.: 03628/603380

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